Montag, 29. September 2008

KRANK

Keine Neuigkeiten heute. Habe den ganzen Tag nur rumgelegen und versucht, mich von der Erkältung / Grippe zu erholen. Hoffentlich wird das morgen besser!
Mitleid wird gerne per Kommentar entgegengenommen! ;)

Sonntag, 28. September 2008

Dimanche - Belle journée d'automne

Diesen wunderschönen Herbstsonntag haben Andrea und ich genutzt, um nach Porte de Clignancourt auf den großen Floh- und Antiquitätenmarkt zu fahren.
Dort sind wir ein paar Stunden durch die Gegend gebummelt und waren tatsächlich beide erfolgreich: ich konnte meine Schallplattensammlung verdoppeln (was bei einer Sammlung von ganzen 2 Platten ja nicht wirklich schwierig ist) und Andrea hat bei einer total süßen alten Frau einen echt antiken Kristall-Korken gekauft, so zum Weinflaschen-Wiederverschließen.
Ein paar Eindrücke vom Flohmarkt:





Ein ganz besonderes Fundstück: Gebiss im Glas!!

Nach einer Mittagspause zuhause haben wir dann noch einen kurzen Spaziergang durch mein Quartier gemacht und wollten diesen eigentlich mit einer kurzen Runde über den Père Lachaise abschließen. Doch leider werden dort um 18 Uhr die großen Tore geschlossen, so dass es leider heute nicht mehr geklappt hat.

Mein Quartier: Boulevard Voltaire

Place Léon Blum

Jetzt lassen wir den Abend bei einer Flasche Wein ausklingen und gucken den Sender "Virgin 17", der ein "Best of Metallica"-Special bringt. :D

Samstag, 27. September 2008

Vendredi & Samedi - Visite (aktualisiert!)

So, ganz kurz die Ereignisse der letzten 2 Tage.

Freitag morgen um 11 Uhr habe ich Andrea und Wolfgang (einen Freund von ihr, der mittlerweile in Wien studiert und sie vorher schon in Reims besucht hat) vom Gare de l'Est abgeholt und mit ihnen eine kleine Sightseeing-Tour gestartet. Dabei haben wir dann die schon mit Simon erprobte Route abgefahren: Montmartre, Arc de Triomphe, Jardin de Luxembourg, Place de la Concorde, Jardin des Tuileries, Louvre (weil freitagabends ja freier Eintritt, wie der aufmerksame Leser ja schon weiß) und abschließend eine Flasche Wein am Palais de Chaillot mit Blick auf den beleuchteten Eiffelturm.

Im Jardin du Luxembourg

Wolfgang (hellblaues Hemd) und Andrea (rosa Rock) im Louvre

Weinflasche, Knie, Andrea, ich (v.l.n.r.) am Palais de Chaillot

Heute sind wir dann zuerst auf die Île de la Cité gefahren und haben uns Notre Dame angeschaut. Danach war es dann schon Mittagszeit, so dass wir uns ein Sandwich bei Subway geholt haben, das wir dann am Ufer der Seine im strahlenden Sonnenschein verschnabuliert haben, während die Bateaux Mouches und der Batobus an uns vorbeifuhren.
Weiter ging es dann zu Fuß entlang der Seine, vorbei am Institut du Monde Arabe bis zum Jardin des Plantes. Von dort aus sind wir dann mit der Métro nach Châtelet gefahren, wo wir ein wenig durch die völlig überfüllte Fußgängerzone bis zum Centre Pompidou gebummelt sind. Dann war es auch schon Zeit für Wolfgang, seinen RER zum Flughafen zu bekommen. Nachdem wir ihn erfolgreich abgesetzt hatten, sind Andrea und ich dann noch ein bisschen durch Les Halles geschlendert, da war aber Samstagnachmittags-Apokalypse angesagt, also sind wir sehr schnell wieder Richtung nach Hause aufgebrochen.
Nach einer kurzen Chillout-Phase mit Baguette und Les Simpson (und einem kleinen Nickerchen) haben wir uns dann eine Flasche Rosé und eine Packung Kekse gepackt und sind wieder auf den Montmartre, wo wir uns auf den Treppen am Fuße der Sacré Coeur bei den ungefähr 12 Millionen anderen Menschen niedergelassen haben, um ein Fläschchen Wein und den tollen Blick auf das nächtliche Paris zu genießen.
Besonders erwähnenswert hierbei die zwei Amerikaner-Jungs, die uns um den Korkenzieher baten, diesen dann überhaupt nicht benutzen konnten (ehrlich, der Anblick tat schon weh!) und zu guter Letzt noch die Rotweinflasche umgekippt haben, was damit endete, dass der eine von ihnen Rotweinflecken auf seinem weißen Poloshirt hatte. Etwas später bekamen sie Gesellschaft von drei Ami-Mädels und dann auf die glorreiche Idee zu versuchen, die Rotweinflecken mit Weißwein (!!!) rauszuwaschen! Kein Witz - aber sehr lustig!!!

Spaziergang an der Seine

Im Jardin des Plantes

Sacré Coeur bei Nacht - etwas verschwommen

Morgen früh werde ich Andrea den Floh- / Antiquitätenmarkt in Porte de Clignancourt zeigen. Und morgen gibt es noch mehr Bilder, auch im Album.

Bis dahin, gute Nacht!

Donnerstag, 25. September 2008

Jeudi encore - beaucoup de cours

Sooo, habe meinen Marathon-Unitag überstanden!

Angefangen bei GMAT Verbal, unterrichtet von einer älteren Amerikanerin. Wie auch beim GMAT Maths Kurs sitzen die Ausstauschstudenten hier einfach in einer klassenähnlichen Gruppe der Studenten (anders als bei den MBA International Kursen, die ausschließlich für Ausstauschstudenten sind) - in diesem Falle MBA 2nd year.
Gleich zu Beginn der Stunde ging es richtig ab: die Dozentin erklärte, es hätte im letzten Jahr vermehrt Beschwerden gegeben, dass es in den Kursen zu laut und unruhig gewesen wäre. Deshalb hätte die Uni beschlossen, radikaler vorzugehen. Jedes Verhalten, das der Dozent / die Dozentin als störend empfinden würde (reden, rumalbern, Handy rausholen, ...) würde sofort bestraft, und zwar in folgender Form:
1. Der Student wird aus dem Kurs rausgeschmissen und bekommt eine Art Laufzettel, den er dann sofort zu seinem Studienberater bringt, unterschreiben lässt und nach der Stunde zum Dozenten zurückbringt, der ihn nochmal unterschreibt.
2. Der Student wird für die betreffende Stunde als "abwesend" eingetragen (das ist für die Franzosen echt mies, die dürfen insgesamt nur 2mal fehlen, wenn sie den Kurs bestehen wollen)
3. Der Student kriegt eine Null im c.c. (contrôle continu oder so, dauerhafte Mitarbeitsnote, macht einen nicht unerheblichen Teil der Endnote aus)
4. Der Student muss einen 1.000 Wörter Essay schreiben. Thema: wie hat er den Unterricht gestört und warum?
5. Der Laufzettel und der Essay werden der "commission de discipline" vorgelegt.

Der Rest des Kurses verlief friedlich und - oh Wunder - ohne Störungen!

Nach einer kurzen Mittagspause ging's dann weiter mit der zweiten Stunde Corporate Finance. Der Dozent stellte immer wieder Fragen und irgendwann kam ich mir echt doof vor, weil ich so ungefähr die Einzige war, die geantwortet hat. Zu meinem Glück war das Thema nicht sonderlich komplex, so dass meine Antworten richtig waren, aber trotzdem war es komisch, immer alleine zu reden. Irgendwann dachte ich, Mensch, vielleicht stellt der die ganze Zeit rhetorische Fragen und ich bin die einzige Doofe, die das nicht rafft?!

Nach einem kurzen Kaffee aus dem Automaten (der war gar nicht so schlecht für 50 cent, naja eigentlich 90, der blöde Automat erkennt nämlich offensichtlich keine 20-cent-Stücke und hat erstmal 2 davon verschlungen) ging es dann in "Strategic Management" weiter. Der Dozent, Monsieur Lamidis oder so, ist Grieche (vermutlich) und spricht ein lustiges Englisch. Der Kurs besteht auch wieder aus einer Menge Case Studies, scheint sonst aber ganz interessant zu werden.

Zu guter Letzt dann noch das Highlight des Tages: 3 Stunden "Cases in Financial Decision Making". Das wird RICHTIG Arbeit, aber scheint auch ein sehr cooler Kurs zu sein. Wir bearbeiten das, was er "real life case studies" nennt, in kleinen Gruppen mit bis zu drei Leuten. Es wird einiges an Wissen vorausgesetzt und man kriegt eine Menge an "preparation" für die nächsten Stunden, aber ich denke, da werde ich einiges lernen. Nur echt doof, dass er bis 20:30 Uhr geht. Wenn man rauskommt, isses schon dunkel! :(

So, das war es auch schon für heute, morgen wird es hoffentlich noch mal ein paar Bilder geben, denn morgen kommt ja Andrea zu Besuch! Das wird natürlich dokumentiert und festgehalten!

Jeudi matin...

... und ich glaube, ich werde krank! Die erste Erkrankungswelle letzte Woche habe ich ja relativ unbeschadet überstanden, aber jetzt scheint es mich auch herniederzuraffen - um mal ein bisschen überzudramatisieren! :D
Und das heute, wo ich doch 7 Stunden nonstop Uni habe! Gnaaaaaaaaaaaah....

Mittwoch, 24. September 2008

Mercredi - rien d'excitant

Heute werde ich es wirklich nur ganz kurz halten, da wenige spannende Dinge passiert sind. So richtig spannend war eigentlich gar nichts.
Nach ausgiebigem Ausschlafen hatte ich nur einen Kurs, "Gestion Bancaire", also Bankmanagement. Der Dozent war der gleiche wie gestern in "Introduction Secteur Bancaire" und es waren genau 6 Leute im Kurs anwesend. Nebenan in der Vorlesung "Marketing for Luxury Brand Products" ging allerdings die Party ab und uns wurden so ziemlich alle Stühle geklaut, die in unserem Raum noch verfügbar waren. Ich finde so einen kleinen Kurs aber gar nicht schlecht, dann ist es wenigstens ruhig, man kann sich konzentrieren und auch mal eine Frage stellen, ohne sich vor allen Leuten zu blamieren.
Danach fuhr ich runter ins 15. Arrondissement, weil ich noch Bücher für die Uni besorgen musste. Im Corporate Finance Kurs wird leider darauf bestanden, ein 65 € teures Buch zu haben, und für die GMAT Vorbereitungskurse gibt es Arbeitsbücher, die wir kaufen müssen. Die kosten zum Glück nur 15 € pro Stück. Aber nachdem ich dann knapp 100 € für die Bücher gelatzt hatte, war mir auch ein wenig anders. Zum Glück brauche ich (meines bisherigen Wissens nach) für die anderen Kurse keine Bücher!
Neue Erfahrung: in der Stoßzeit (zwischen 18 und 19 Uhr) die Métro an Schlüsselstationen (= wo viele Linien zusammentreffen und viele Leute umsteigen) zu benutzen - da ist auch eher Sardinenbüchsen-Feeling angesagt!
Zurück zuhause habe ich mich dann der wichtigen Aufgabe des Wäschewaschens gewidmet, und damit werde ich jetzt auch weitermachen!
Morgen steht mein absoluter Marathon-Tag an, erst "GMAT Verbal", dann "Corporate Finance", "Strategic Management" und zum Schluss noch 3 Stunden "Cases in Financial Decision Making". Aber dafür habe ich die nächsten paar Wochen freitags noch komplett frei!

EDIT: Und weil sonst nix Spannendes passiert ist, hab ich mal das Bild im Header geändert. Dieses hab ich sogar selbst gemacht. :D

Dienstag, 23. September 2008

Mardi - Premiers cours, bar de Chicha, dernier métro

Heute also zum ersten Mal "richtig" Uni!
Angefangen heute Mittag mit "GMAT Quantitative", ein Vorbereitungskurs auf den Matheteil des GMAT (Graduate Management Assessment Test), den ich für die Masterbewerbung machen muss. Den hören die ganzen MBA 1st year Studenten - komischerweise, denn ich dachte, für den MBA müsste man den Test schon lange gemacht haben. Die Dozentin ist Inderin, und dementsprechend spricht sie auch Englisch. Zum Teil sehr amüsant!
Direkt danach ging es weiter mit "Introduction Secteur Bancaire", also eine Einführung in den Bankensektor. Diesen Kurs mache ich weniger wegen des Inhalts als vielmehr um ein bisschen französisches Fachvokabular zu bekommen. Und da die Vorlesung teilweise eher wie ein Sprachkurs anmutete, werde ich da wohl auch nicht enttäuscht werden. Der Dozent ist relativ jung, ich würde sagen Anfang bis Mitte 30, und es ist sein erstes Jahr als Dozent - und ich glaube, das war sogar seine erste Vorlesung. Er kam ein wenig nervös rüber, aber auf eine echt niedliche Art, und sein Kurs ist gut vorbereitet - wir haben sogar ein Skript und eine Art Reader mit Zeitungsartikeln etc. bekommen. Morgen werde ich die Konsekutivveranstaltung, "Gestion Bancaire", besuchen.
Zu guter Letzt - und zu später Stunde - kam dann noch "Corporate Finance". Dozent Amerikaner, Ansatz amerikanisch (maximization of market capitalization) - nichts neues. Besonders hervorgehoben werden soll hier aber die bescheuerte Mexikanerin, die leider, leider direkt hinter mir saß und scheinbar dermaßen angetan von ihrer eigenen Stimme war, dass sie alle 5 Sekunden etwas sagen, einwerfen, dazwischenreden, kommentieren oder fragen musste. Ich habe ja nichts dagegen, wenn jemand eine Frage stellt, aber solche dummen Fragen habe ich wirklich schon lange nicht mehr gehört! Wenn das so weitergeht, werde ich ihr wohl in der nächsten Vorlesung mal eine hauen müssen, glaube ich!

Direkt im Anschluss gingen wir dann mit ein paar Amerikanern und Kanadiern in der Rue Mouffetard im 5ten Arrondissement in eine Shishabar, wo wir meiner Meinung nach teure (8 €) Shishas rauchten und meiner Meinung nach günstige (5 €) ägyptische Salate aßen.
Dann trennten sich die Gruppen und wir verbliebenen Deutschen trafen uns noch mit ein paar anderen Erasmus-Leuten in der "Fifth Bar", wo wir letzten Freitag schon mit Mr Muse gewesen waren, auf ein paar "Jugs" (also Krüge) Bier.
Plötzlich war es schon halb 1 - und wir hatten ein Problem! Denn die letzten Métros fahren immer so zwischen halb 1 und viertel nach 1, und es wurde uns auch schon von anderen Leuten berichtet, dass manchmal einfach so die letzten 3 Bahnen ausfallen. Ich musste leider bis nach Hause noch 2mal umsteigen und hatte echt ein bisschen Angst, dass ich irgendeine der letzten Bahnen verpassen würde. Letzten Endes hat aber dann doch alles geklappt, aber meine dritte Bahn war wirklich die letzte, und die fuhr auch nur noch die Hälfte der Strecke. Glücklicherweise lag meine Station in dieser noch befahrenen Hälfte und ich kam gut nach Hause.
Und da bin ich jetzt auch und werde nur noch ins Bett fallen!

Bonne nuit à tous!

EDIT: Ich muss demnächst nochmal ein paar Fotos machen!!!

Montag, 22. September 2008

Lundi - cours de francais

Heute ist nicht wirklich viel passiert, außer dass ich zu einer unmenschlichen Zeit aufstehen musste, um rechtzeitig um 8:30 im Französischkurs zu sein. Leider liegt die Sprachschule so ungünstig, dass ich ca. 45 min mit der Métro brauche...
Der Kurs an sich war aber sehr gut. Ich bin bei der Einstufung in den Kurs mit dem höchsten Niveau gekommen, in dem zu meiner großen Freude keine Grammatik- oder Vokabelübungen drankommen, sondern der Fokus auf Sprechen, Hör- und Schriftverständnis und Umgangssprache liegt. Die Lehrerin weigert sich, eine andere Sprache als Französisch zu benutzen oder extra langsam und deutlich zu sprechen - als Sprachlehrerin ist ihre Aussprache natürlich trotzdem sehr gut verständlich. Leider verspricht dieser Kurs, viel Arbeit zu werden, denn die Hälfte unserer Note macht eine 15-seitige présentation aus, die wir bis Mitte November in Zweiergruppen verfasst haben müssen...
Nächste Woche findet dann die Wahl der Ateliers statt, das sind nochmal Sprachkurse, die aber in gemischten Gruppen und immer themenspezifisch stattfinden. Da gibt es zum Beispiel Theater, Gastronomie, Business, Literatur, ...
Diese Kombination aus normalem Sprachkurs und Atelier kostet sonst pro Semester 2.600 €, wir als INSEEC-Studenten bezahlen aber nichts. Das allein ist schon eine tolle Einrichtung - auch wenn sonst bei der Uni, vor allem in Sachen Kurswahl, einiges nicht ganz rundläuft... aber die Geschichte würde wirklich Seiten füllen und den Rahmen dieses kurzen Beitrags sprengen!

Mittags haben wir dann eine der öffentlichen Mensen aufgesucht, die der Organisation CROUS gehören. CROUS ist so etwas wie das Studentenwerk in Deutschland, würde ich sagen.
Dort kann man für 2,85 € ein einigermaßen ordentliches, vor allem aber warmes, Mittagessen bekommen (in meinem Fall Salat, Fisch mit Erbsen und Mousse au chocolat). Da wir zur Stoßzeit da waren, mussten wir leider etwas warten, aber auch das war durchaus erträglich.
Wenn man bedenkt, dass man andernorts ein einfaches Sandwich (= 15 cm Baguette belegt mit Schinken, Käse und einem Salatblatt) für stolze 7 € kaufen kann, sind 2,85 € ja wohl ein echtes Schnäppchen. Und die Qualität des Essens ist mit dem in der Aachener Mensa vergleichbar.
Ich denke, da werde ich wohl noch öfter hingehen!

So viel für heute, morgen habe ich dann meine ersten drei "richtigen" Uni-Kurse: GMAT Maths, Introduction Secteur Bancaire und Corporate Finance. Bin ja mal gespannt...

Sonntag, 21. September 2008

Sonntag: Flohmarkt, Marais, Markt und Joggen in Paris

Wie gestern schon angekündigt, haben wir uns heute auf den angeblich weltgrößten (andere Quellen sagen, der größte in Europa) Flohmarkt begeben, der direkt an der Metrostation "Porte de Clignancourt" ganz im Norden von Paris stattfindet.
Hinweis: Aufgrund der Diebstahlgefahr im Gedränge habe ich davon abgesehen, mehr Wertsachen als nötig mitzunehmen, daher ist die Digicam auch zuhause geblieben!
Anfangs waren wir ein wenig enttäuscht, denn die ersten Stände waren diese typischen Billig-Klamotten, Billig-Lederwaren (Möchtegern-Louis Vuitton, Fake-Converse usw.) und anderer Schnickschnack. Außerdem wurden wir natürlich von herumlaufenden Verkäufern mit Taschen, Portemonnaies usw. belästigt und konnten sogar noch aus nächster Nähe miterleben, wie einer von denen sich mit einem Standbesitzer angelegt hat - worum es ging, haben wir nicht verstanden, aber die beiden fingen richtig an, sich zu prügeln, bis einige andere dazwischen gingen. Wir haben uns natürlich schnell aus dem Staub gemacht!
Nachdem wir die ersten Ramsch-Stände hinter uns gelassen hatten, kamen wir zunächst in den Antiquitäten-Bereich. Da war aber logischerweise nicht viel für uns dabei, da es meistens Dinge wie antike Stühle für 400 € oder so waren - also entweder sehr teuer oder sehr hässlich oder beides. Und Verwendung dafür hätten wir sowieso nicht gehabt.
Es hat schon ein wenig gedauert, bis wir dann im Herzen des Flohmarktes angekommen waren, wo wirklich einige Schätzchen zu bestaunen waren. Ich musste einige Kisten voll Schallplatten durchwühlen (von Julio Iglesias über Nana Mouskouri über eine Menge Klassik über eine Menge französischer Chansons bis hin zu - kein Witz - Modern Talking), bis ich endlich etwas brauchbares in der Hand hielt: "Dark Side of the Moon" von Pink Floyd. Meine erste Schallplatte und dann direkt so eine tolle! Todesmutig traute ich mich dann sogar, zu feilschen - naja, ich habe einfach gefragt "6 €?" obwohl sie eigentlich 8 kosten sollte und der nette ältere Mann hat sofort zugestimmt und mir sogar noch eine Tüte rausgesucht. Wirklich gefeilscht war das also nicht, aber immerhin.
Nach dieser Ausbeute beschlossen wir, noch auf dem Place des Vosges ein Crêpes zu essen ("Clemens! Isste bitte den Crepes auf?!"). Leider waren da weit und breit keine Fressbuden, so dass uns unsere Jagd nach Futter bis ins tiefste Marais hineinführte, das jüdische Viertel von Paris. Und wären nicht an jeder Bude so unglaublich lange Schlangen gewesen, hätten wir uns auch sicher ein "Fallafel à emporter" gegönnt. So haben wir das aber verschoben, uns an der nächsten Ecke Crêpes reingezogen und dann den Entschluss gefasst, jetzt noch auf einen "richtigen" Wochenmarkt zu gehen.
Da kam uns der am Place de la Bastille gelegen, doch leider waren wir schon zu so später Mittagsstunde unterwegs, dass die ganzen Stände im Abbau begriffen waren. Ich habe noch zwei "Pomelus" (jetzt dürft ihr alle mal raten, was DAS wohl sein mag) abgestaubt, bevor ich mich dann auf den Weg nach Hause machte.
Ich hatte mir ja morgens vorgenommen, heute mal ein bisschen Sport zu treiben und eine Runde joggen zu gehen. Doch leider gestaltet sich das in Paris überhaupt nicht einfach: viel zu viel Stadt um einen rum! Einfach durch die Straßen rennen ist zu gefährlich, da hier alle fahren wie die Besoffenen und keiner auf Nebensächlichkeiten wie Verkehrsregeln oder Ampeln achtet. Am schönsten ist wohl der Jardin du Luxembourg, aber der liegt leider 2mal Metro-Umsteigen von mir entfernt, und das war mir zu weit. Auf dem Friedhof Père Lachaise wollte ich ungern laufen, ich finde das ist einfach nicht so angebracht. Und der nächste Park ist Belleville, der sich auf einem Hügel befindet - zu anstrengend!
Ich habe also etwas gegoogelt und dann eine interessante Strecke gefunden: von der Opéra de la Bastille (also ca. 12 min. Metro von hier aus, inklusive Umsteigen) führt die Promenade Plantée bis fast nach Vincennes. Die Promenade Plantée ist so was wie ein Park im ersten Stock, also über der Straße und zwischen den Häusern durch, sehr schön gelegen (mal bei Wikipedia eingeben, am besten unter Viaduc des Arts, da gibts ein paar Bilder, auch im deutschen Wiki) mit Blumenkübeln und Bänken und allem. Da bin ich dann im Zickzack zwischen ca. hunderttausend Sonntagsnachmittagsspaziergängern her gelaufen, bis es so aussah, als wäre die Strecke jetzt zuende. Dann hab ich umgedreht und bin alles wieder zurück. Hin und zurück sind das laut Google Maps ca. 6 km. Es läuft sich aber wirklich schön da, und wenn man nicht gerade Sonntagsnachmittags bei strahlendem Sonnenschein und bestem Frühherbstwetter unterwegs ist, sollte sich der Massenandrang auch in Grenzen halten.

Fazit des Tages: meine Beine tun weh und ich werde morgen keinen einzigen Schritt gehen können!

Samstag, 20. September 2008

Kurze Zusammenfassung...

... meines heutigen - im Vergleich zu bisher erlebten - relativ unspektakulären Tages!
Heute haben wir Mädels uns mal nach La Défense aufgemacht, genauer gesagt in die Elysées dort, ein RIESIGES Einkaufszentrum, um nach Lust und Laune zu shoppen. Obwohl wir ca. 4 Stunden in dem Ding verbrachten, haben wir nicht mal zwei der vier Stockwerke vollständig "abarbeiten" können... einfach viel zu groß! Da werden wir wohl in den nächsten Wochen nochmal hinfahren müssen...
Abends habe ich dann Simon vom Gare de Lyon abgeholt, er ist gerade auf der Durchreise zurück nach Aachen und schläft noch einmal hier, bevor er dann morgen früh - zu einer völlig unmenschlichen Zeit, wie ich finde - weiterfährt.
Bei mir steht morgen früh ein Besuch des Flohmarktes "Les Puces" in St. Ouen (Porte de Clignancourt) an - angeblich wohl der größte Flohmarkt der Welt. Da ich mir ja in den Kopf gesetzt habe, dass ich ab jetzt Schallplatten sammeln werde, erhoffe ich mir dort das eine oder andere Schnäppchen. Da werde ich auch zur Abwechslung nochmal meine Digicam mitnehmen. Auf dem weltgrößten Flohmarkt werde ich ja hoffentlich das eine oder andere schöne Motiv finden.

Weiterhin gibt es nur zu berichten, dass ich nach der Einstufung leider einen der Französischkurse zugewiesen bekommen habe, der morgens um 8:30 stattfindet - Frechheit sowas!!!

Soviel zur Stunde, morgen mehr!
Bonne nuit!

Freitag, 19. September 2008

Tour Ve arrondissement

Heute leider ohne Bilder, da Kamera zuhause vergessen!
Außerdem ist es schon spät, daher nur ein kurzes Update.

Es stand eine Tour durch das fünfte Arrondissement an. Begonnen beim Jardin du Luxembourg, dem - wie ich heute gelernt habe - größten Park im Pariser Stadtgebiet (Zentrum), wo auch der Senat beherbergt ist und der wirklich wunderschön ist (vor allem bei diesem genialen sonnigen Frühherbstwetter) weiter zum Panthéon, in dem berühmte Männer und Frauen der französischen Geschichte (Voltaire, Rousseau, Marie Curie, ...) begraben liegen. Dort kann man auch rein, aber dafür hatten wir keine Zeit, da wir direkt weiter zu den Arènes de Lutece, einem über 2000 Jahre alten Amphitheater bzw. Kolosseum, das noch aus römischen Zeiten stammt, gegangen sind. Dort gibt es leider nicht sooo viel zu sehen, aber ich habe direkt daneben einen sehr cool aussehenden Jazz-Schallplattenladen gefunden, dem ich in den nächsten Tagen bzw. Wochen sicher mal einen Besuch abstatten werde. Weiter ging die Tour dann in den Jardin des Plantes. Dort gibt es ungefähr hundert Millionen verschiedene Pflanzen (wirklich beeindruckend, aber wie gesagt hatten wir auch genau das richtige Wetter dafür), außerdem gehört dazu auch noch ein Zoo. Den kennt man vielleicht, wenn man das Gedicht "Der Panther" von Rainer Maria Rilke kennt, dieser Panther "wohnt" nämlich im Jardin des Plantes:

Der Panther

Im Jardin des Plantes, Paris

Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf -. Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille -
und hört im Herzen auf zu sein.

Rainer Maria Rilke, 6.11.1902, Paris

Ganz nebenbei bemerkt: großartiges Gedicht!

Vom Jardin des Plantes aus war unsere vorletzte Station dann - nach einem kurzen Spaziergang an der Seine entlang - das Institut du Monde Arabique. Dort finden oft tolle Ausstellungen statt, außerdem hat man von einer Plattform auf dem Dach aus einen super Blick über Paris. Aber auch hier sind wir aus Zeitmangel nur draußen geblieben.
Unsere letzte Station war dann die "Fifth Bar" in der Rue Mouffetard, deren Besitzer Trevor unser Reiseleiter Stephen Muse sehr gut kennt und der extra für uns eine Happy Hour einschoben hat, so dass wir alle um 6 Uhr schon anfangen konnten zu trinken - es wurde uns nämlich zur Begrüßung auch noch irgendein undefinierbarer Schnaps eingeflößt, dessen Zutaten bzw. Zusammensetzung natürlich streng geheim bleiben mussten.
Zu späterer Stunde (das heißt so gegen 8) wurde dann begonnen, "Beer Pong" zu spielen. Wer die Regeln nicht kennt, dem sei nur soviel gesagt: Trinkspiel! Wir haben uns vornehm enthalten und die Cheerleader gegeben, bevor wir dann um 9 Uhr aufgebrochen sind, um nach kurzer Pause bei MacDo bei Arnaud auf einen "Absacker" einzukehren.
Alles in allem also ein gelungener Nachmittag / Abend!

Prost, Santé, Cheers und Skol!

Mittwoch, 17. September 2008

Versailles

... weltberühmte Schlossanlage, Symbol der Allmacht des Sonnenkönigs Louis XIV., Sinnbild des Kitsch und Prunk - und heute das Ziel der Exkursion im Rahmen des "French Culture and Civilization"-Kurses (Insidern auch als "Muse-Cruise" bekannt)!

Nachdem wir nach ca. 25minütiger RER-Fahrt (Versailles liegt etwas außerhalb im Süden von Paris) am Haupteingang der Anlage ankamen, mussten wir leider erst einmal ungefähr eine Dreiviertelstunde auf Mr Muse warten - obwohl er Amerikaner ist, hat er sich offenbar schnell an die französischen Sitten und Gepflogenheiten gewöhnt und kommt gern mal etwas zu spät!

Haupteingang

Dann bekamen wir alle einen Audioguide und durchquerten das Schloss auf eigene Faust, da gibt es so einen Rundgang, der etwas über eine Stunde dauert. Der Audioguide hatte einige interessante Dinge zu berichten, leider fehlten einigen etwas die Informationen über das Privatleben des Sonnenkönigs und weiterer Klatsch und Tratsch - wenn man schon in sein Schlafzimmer darf, kann man ja wohl da ein bisschen mehr erwarten!

Zur Zeit befindet sich im Chateau de Versailles eine Ausstellung des amerikanischen Skulpturkünstlers Jeff Koons - dem sogenannten "King of Kitsch".
Seine Werke lösten bei der Gruppe gemischte Reaktionen aus: Unverständnis, Enttäuschung, Ablehnung, Wut, Hass - und bei mir: Freude! Ich fand die Dinger total super und hab mich über den riesigen pinken Luftballon-Hund totgelacht, während die anderen nur den Kopf geschüttelt haben und wirklich traurig waren, dass sie den Prunk des Schlosses nicht "pur" genießen konnten.

Balloon Dog, Jeff Koons

Meiner Ansicht nach sieht dieses Schloss aber von innen eigentlich genau so aus wie so ziemlich jedes andere Schloss, das man sich so angucken kann. Diese Skulpturen waren wirklich eine angenehme Abwechslung! Klar, man darf das auch nicht zu ernst nehmen - über den silbernen Hasen z.B. wusste der Audioguide wirklich Hanebüchenes zu berichten: dieses Werk umspanne quasi das gesamte Schaffen des Künstlers, dort sei auch seine Kindheit wiederzuerkennen, außerdem wurde dem fehlenden Gesicht des Hasen eine wichtige Bedeutung beigemessen.

Rabbit, Jeff Koons

Ich für meinen Teil fand einfach cool, wie dieses Future-Bunny da frech und dreist mitten in diesem mit Gold und Samt völlig überladenen Zimmer unter der beeindruckenden Deckenmalerei stand, als hätte es nie woanders hingehört - frei nach dem Motto "Hier bin ich!".
Und das ist meiner Meinung nach auch Kunst: der vermeintlich krasse Kontrast, der aber nur dazu führt, dass die einzelnen Werke (in diesem Falle Prunkzimmer und Plastiktier) viel differenzierter wahrgenommen werden und der letzten Endes doch gar kein so starker ist, weil beide für mich einfach Kitsch in den verschiedenen Jahrhunderten darstellen.
Damit kann ich jedenfalls wesentlich mehr anfangen als mit drei weißen Leinwänden ohne Titel!
Trotzdem kann ich verstehen, dass diese Ausstellung die Franzosen (und natürlich auch die anderen Besucher des Schlosses) spaltet und nicht viele sie gutheißen. Ich will mir auch gar nicht anmaßen, über Kunst oder Nicht-Kunst und Verschandelung der Räumlichkeiten etc. zu urteilen, ich sage nur: ich fand's toll!!! :D

Auch toll fand ich den anschließenden Spaziergang durch die riesengroßen Gartenanlagen des Schlosses, die schon ganz auf Herbst machten.

Rechts im Bild übrigens Mr Muse - uns immer einen Schritt voraus!

Rückansicht des Schlosses, vom Garten aus

Katharina und ich vor dem Canal, der mehr ein riesiges Bassin ist

Nach den gefühlten drölfhundert gelaufenen Kilometern tun mir zwar jetzt die Füße weh, aber rekapitulierend kann ich doch sagen, dass sich Versailles als Ausflugsziel bestens eignet - vor allem, solange die Jeff Koons-Ausstellung noch drin ist und man einen großen Picknickkorb packt (mit viiiieeel Käse und Wein), den man dann im Garten vernichten kann!

Ach so - nachdem ich die Domaine von Marie Antoinette im Garten von Versailles gesehen habe - ich wünsche mir zu Weihnachten jetzt auch einen rosafarbenen Palast!!!

Sonntag, 14. September 2008

Fête de l'Humanité

Super Ereignis dieses Wochenende: Fête de l'Humanité im Park in La Corneuve etwas außerhalb von Paris.

Mit dabei: die Babyshambles (JUHU!) - und natürlich ich! :D

Nach etwas Überredungskunst konnte ich gestern Abend dann auch Michael überzeugen, mitzukommen. Wir stiegen also in den RER, kamen (ohne draufzuzahlen) in Le Bourget an, wo wir in den Shuttlebus stiegen und wenige Minuten später vor dem Eingang des Festivalgeländes auch superbillig zwei Karten kaufen konnten.
Als wir ankamen, hatten die Babyshambles zwar schon angefangen, den Großteil des Konzertes kriegten wir aber noch mit. Die Fotos sind allerdings eher bescheiden.

Hier noch ein kleiner Videomitschnitt:


Nach dem Auftritt der Babyshambles trafen wir dann noch Marion, eine Freundin von Anne (meiner Untervermieterin), die ich schon kurz kennengelernt hatte. Zusammen haben wir uns dann noch Roger Hodgons angesehen, der Sänger von Supertramp. Und natürlich hat er auch ein paar Klassiker zum Besten gegeben - Breakfast in America, School, und natürlich:


Dreamer!!! :D

Heute ging es dann weiter, nur leider haben wir irgendwie nicht gedacht, dass das Ganze schon so früh anfängt und auch dementsprechend früh wieder zuende ist. So haben wir heute nur Cali gesehen, offenbar ein Riesenstar in Frankreich - die Leute sind abgegangen ohne Ende!!!

Hier noch ein paar Eindrücke vom Festgelände:

Ach SO geht das!!! Und abends geht der Becher schlafen!

Während des Auftritts von Cali

Ganz schön viele Leute da

Und super tolles Wetter!!!

Ach ja, zum Schluss sollte ich vielleicht noch erwähnen, dass die ganze Sache NICHT, wie ich dachte, irgendein Festival zur Rettung der Erde oder zur Bekämpfung der Armut war, sondern ein riesig großes Kommunistenfest!!! Selten so viele Hämmer und Sicheln gesehen! :D
War aber trotzdem eine super coole Sache.

C'est ca pour aujourd'hui, à bientôt et bonne nuit!

Tour de bateau

Gestern gab es eine kleine Sightseeing-Bootstour auf der Seine, die im Rahmen des Kurses "French Culture and Civilization" stattfand. Dieser Kurs besteht eigentlich nur aus solchen Trips und Touren. Nächste Woche steht zum Beispiel eine Fahrt nach Versailles an, dann gibt es noch Ausflüge in Parks, Weinproben etc. - also ein echt toller Kurs!
Die Bootsfahrt kann man eigentlich mit 3 Worten beschreiben: diesig, windig, kalt!
Hier ein paar Bilder:
Musée d'Orsay

Assemblée nationale, Eiffelturm

Grand palais

Eiffelturm

Notre Dame

Nochmal Notre Dame

Fazit der Bootstour: sollte man nochmal im Dunkeln machen!

Freitag, 12. September 2008

Une journée de Power-Sightseeing avec Simon

Halli hallo,

gerade sind wir von einer ca. 12-stündigen Sightseeing-Tour durch ganz Paris zurückgekommen und dementsprechend geschafft!

Erster Anlaufpunkt: Montmartre! Nachdem wir die ca. zehnmillionendreihunderttausend Treppenstufen rauf zur Sacré Coeur erklommen hatten, gönnten wir uns ein Päuschen mit schönem Paris-Panorama, musikalischer Untermalung (erst Harfe, dann Geige), einem Diabolo-Künstler und einer "lebenden Statue".

Natürlich haben wir auch einen kurzen Rundgang durch die Kirche selbst gemacht, wo gerade ein Gebet (von Nonnen in gesungener Form vorgetragen) stattfand.

Unser nächster Anlaufpunkt: Arc de Triomphe und natürlich drumherum der größte Kreisverkehr der Welt. Da würde ich mich mit dem Auto nicht rein trauen!

Danach entschlossen wir uns, kurz nach La Défense zu fahren, um die "große Schwester" des Arc de Triomphe, nämlich die "Grande Arche" (sprich "grond arsch" :D ) anzusehen.

Dort waren wir noch kurz bei McDonald's, um einen McFlurry mit Oreos (JAAAA wirklich!!! SO LECKER!!!) zu schnabulieren, bevor wir dann eigentlich auf die Ile de la Cité wollten, um noch Notre Dame anzugucken. Doch das klappte leider nicht, denn wie wir in der Métro merkten, wurden viele Stationen rund um die Ile einfach gar nicht angefahren.
Grund dafür:
Der Papst ist in Paris!!! Und sein Weg führte auch zur Notre Dame. Wir hatten eigentlich geplant, einen kurzen Blick auf ihn zu erhaschen, doch in Anbetracht der Massen von Leuten, die schon Stunden vorher da waren, haben wir uns dann doch dagegen entschieden.

Stattdessen fuhren wir zum Jardin des Tuileries, wo wir die frühherbstliche Pariser Sonne genießen konnten.

Dann stand schließlich der Besuch des Louvre an, denn diese Woche wollte ich ja auch mal die Gelegenheit nutzen, in den Genuß des freien Eintritts zu kommen.


Und wir haben uns auch nach diesem Marathon-Tag noch tapfer durch dieses riesige Museum gekämpft und die Mona Lisa, die Venus von Milo, die Sphinx, viele nackte Statuen sowie ungefähr drölftausend weitere Gemälde angeguckt, bevor wir dann den Abend am Eiffelturm ausklingen lassen haben.
Viel mehr Fotos vor allem aus dem Louvre gibt's natürlich im Fotoalbum!

Zum Abschluss noch - von Katharina inspiriert ;) - ein kleines Video vom glitzernden, blinkenden Eiffelturm!




Viel Spaß mit Fotos und Video und à très bientôt!

Mon visiteur & curiosités diverses de Paris

Bonjour,

gestern war ein in jeder Hinsicht ungewöhnlicher Tag. Zuerst bekam ich nämlich Besuch von Simon, der auf seiner Interrail-Tour durch Europa in Paris 2 Tage Station macht.
Zusammen mit einigen anderen haben wir uns dann hier zuerst den Cimetière du Père Lachaise angeguckt, den berühmtesten Friedhof von Paris, auf dem Leute wie Oscar Wilde, Edith Piaf, Maria Callas, Chopin und natürlich Jim Morrison begraben sind.

[ Extra für dich, Fabibert! ;) ]

Am Abend stand dann noch die "Erasmus Party Paris" im MixClub direkt am Tour Montparnasse an. Die findet jeden Donnerstag statt und von 23 bis 24 Uhr haben Ausländer freien Eintritt (statt 15 Euro!). Die Getränke sind aber auch dementsprechend teuer (unter 5, 6 Euro geht da gar nichts, auch nicht für eine Cola oder ein kleines (0,15 oder 0,2 l) Bier!!). Deshalb haben Simon und ich auch beim Abendessen schon mal eine Flasche Wein gekillt. :D Aber es war richtig voll mit Leuten aller Nationalitäten und der Club an sich ist auch sehr cool.

Da die letzte Métro leider schon um 0:40 fährt, haben Simon und ich dann mal das Abenteuer Nachtbus ausprobiert. Nach einer ca. 15-minütigen Fahrt zum Place de la Bastille stellten wir fest, dass wir ungefähr 25 min auf den Anschlussbus hätten warten müssen und beschlossen, den Rest zu laufen. Die Strecke erwies sich dann aber doch als länger als erwartet!

Gestern sind mir noch einige interessante bis merkwürdige Leute begegnet: da wäre zunächst einmal die alte schwarze Frau in der Métro, die laut (WIRKLICH laut!) Kirchenlieder sang und immer wieder dazwischen Sachen wie "Herr, du wirst uns erlösen!" und "Amen!" rief.
Dann der nächtliche "Jogger" oder was auch immer es war, er trug jedenfalls Sportkleidung und dazu eine gelbe Neon-Weste (die, die man im Auto haben muss) und hatte eine Flasche Wasser in der Hand. Was er da machte, kann als eine Mischung aus Gehen, Joggen und Tänzeln beschrieben werden, es sah auf jeden Fall seeehr lustig aus. Man sollte dazu sagen, dass es ca. halb 3 Uhr nachts war!!!
Ungefähr zur gleichen Zeit in der gleichen Ecke begegnete uns dann vor einem Restaurant oder Club oder Disco oder so ein Typ, der in Unterhose bei zwei anderen Leuten stand, die allerdings waren vollständig bekleidet. Als wir vorbeigingen, lief er ein paar Schritte neben uns her und versuchte, mir etwas zu erzählen. Da er aber total besoffen war, habe ich nichts verstanden. Dann spurtete er auf die Straße, riss sich die Unterhose vom Leib und wedelte sie in der Luft herum, während er (zwischen den Autos, die ihm entgegenkamen!) nackt über die Straße rannte und irgendetwas sang und rief.

Solche Leute sieht man hier einfach jeden Tag und ich finde es unglaublich lustig. Allerdings war ich froh, dass ich dem nächtlichen Exhibitionisten nicht alleine begegnet bin!

So, jetzt machen Simon und ich eine Power-Sightseeing-Tour inklusive Montmartre, Arc de Triomphe, Ile-de-la-Cité, Louvre und Eiffelturm!
Fotos gibt es zu einem späteren Zeitpunkt.

A toute à l'heure!

Dienstag, 9. September 2008

3 jours - récapitulation

Coucou,

nachdem ich ja jetzt seit Samstag nichts mehr geschrieben habe, ist es doch an der Zeit, einmal die letzten drei Tage zu rekapitulieren!

Sonntag war ja der erste Sonntag im Monat und an jedem dieser besagten ersten Sonntage im Monat ist in Frankreich der Eintritt in Museen frei. Geniale Idee, wie ich finde! Aus gegebenem Anlass haben wir dann auch beschlossen, eine kleine Museumstour zu unternehmen.

Angefangen hat das Ganze im Musée Rodin. Auguste Rodin war ein Bildhauer und Maler, eines seiner bekanntesten Werke ist "Der Denker", das man bestimmt schon mal irgendwo gesehen hat.


Ein weiteres bekanntes, sehr schönes Werk: "Le Baiser" (Der Kuss):


Alles in allem ist dieses Museum wirklich äußerst sehenswert, da es sich in einem wunderschönen Anwesen mit großem Garten befindet. Und mit dem Audioguide kann man so manche interessante und uninteressante Dinge zu den ausgestellten Stücken erfahren.
Neben Rodins Skulpturen werden auch Werke seiner Geliebten Camille Claudel ausgestellt. Die beiden haben sich dann aber irgendwann getrennt, weil sie wahnsinnig geworden ist; oder aber sie haben sich getrennt und dann ist sie wahnsinnig geworden, ich weiß es nicht mehr so genau.

Wichtig ist auch noch das:

Rainer Maria Rilke war nämlich einige Jahre lang der Privatsekretär von Rodin.

Vom Musée Rodin ging es dann nahtlos weiter zum Invalidendom:

Dort befindet sich der Sarkophag von Napoléon, aber leider kostete es Eintritt, so dass wir den Besuch dann nach der eher unfreundlichen Aufforderung der Dame am Eingang auf einen späteren Zeitpunkt verschoben haben, um die verbleibende Zeit für einen Besuch im Centre Pompidou zu nutzen, das ein Museum für Moderne Kunst beherbergt.
Leider hatte da der Akku meiner Kamera schon aufgegeben, ein paar Bilder könnt ihr aber bei Katharinas Fotos angucken.

Mein absolutes Lieblingswerk: drei große weiße Leinwände nebeneinander, es hieß "sans titre" (Ohne Titel). Alles in allem sehr aussagekräftig!!!

Nach diesem Museumsmarathon sind wir dann alle nur noch nach Hause gegangen, um für den Französischtest am Montag Morgen gut ausgeschlafen zu sein.

Der fand dann auch in aller Herrgottsfrühe statt und ich denke, dass ich mehr oder weniger schlecht abgeschnitten habe. Der Test war einfach merkwürdig und es war auch viel zu früh am Morgen! Einstufungsergebnisse gibt's dann nächste Woche, mal sehen.

Nach dem Test bewaffneten wir (eine Gruppe Erasmus-Studenten) uns in einem supermarché mit Baguette und Käse und setzten uns auf die Champs de Mars, also die Wiesen vor dem Eiffelturm. Während diesem Picknick verabredeten wir uns dann für den Abend, den wir auf den Stufen vor Sacré Coeur auf dem Montmartre verbrachten, mit traumhaftem Blick auf das nächtliche Paris, Livemusik von einem lustigen Mexikaner mit Gitarre, begleitet von einem Chinesen am Bass, und einer Feuershow im Dunkeln. Dazu gab es dann natürlich wieder baguette, fromage und natürlich beaucoup de vin!
Schade, dass bald Winter ist, denn diese Art von Abendgestaltung ist wirklich super!

Nach einem laaaaangen Ausschlafen heute morgen war ich dann mit Julia auf einer kleinen Shoppingtour im Montparnasse-Viertel. Der Bahnhof Montparnasse ist übrigens ein riesengroßer unterirdischer Irrgarten! Ich glaube ich habe ca. 20 min gebraucht, um am Ausgang anzukommen!
Ich habe mir in einem riesigen FNAC (sowas wie Saturn oder Mediamarkt mit integrierter Buchhandlung) "Le Seigneur des Anneaux" Band 1 gekauft (das ist Der Herr der Ringe) und auch in der Métro schon ein wenig angefangen zu lesen. Bin ja mal gespannt, ob ich klarkomme!

Zum Abschluss des Tages haben wir (Katharina, Nina, Paul und ich) uns wieder mit Wein und Baguette getroffen, diesmal aber am Eiffelturm, genauer gesagt am Palais de Chaillot, von wo aus man einen tollen Blick über die Seine direkt auf den Eiffelturm hat. Dort konnten wir dann den wegen der EU-Ratspräsidentschaft Frankreichs blau (mit Europasternen) angeleuchteten Eiffelturm bewundern, der zu jeder vollen Stunde etwa 5 min lang glitzert... toll!!!

(blaue Beleuchtung)

(ich vor glitzerndem Eiffelturm)

Ich werde mich jetzt noch ein wenig dem Seigneur widmen und werde weiter um Aktualität bemüht sein!

Bonne nuit!

PS: Die boulangerie in meiner Straße gehört übrigens Madame et Monsieur Maurice!!! :D

Samstag, 6. September 2008

Un beau samedi à Paris

Salut,

Heute hatten wir tatsächlich Glück mit dem Wetter: warm, strahlender Sonnenschein, nur teilweise etwas windig war es, als wir uns am Nachmittag aufmachten, um durch Bercy zu spazieren. Und dieses kleine Viertel ist wirklich einen Besuch wert!

Angefangen beim Palais Omnisports:

Dort finden übrigens nicht nur Sportveranstaltungen aller Art, sonder auch Konzerte statt.

Weiter ging es dann durch die wunderschönen Parkanlagen. In Paris gibt es wirklich eine Menge Grün, und auch wenn leider das meiste davon künstlich angelegt ist, verstehen es die Stadtarchitekten immer wieder, einen ganz besonderen Charme zu kreieren.




Auf unserem weiteren Weg durch die kleine, sehr niedliche Einkaufsstraße bekamen wir dann einen Flyer in die Hand gedrückt, aus dem wir erfuhren, dass an diesem Wochenende die "Opéra des Rues" im 12. und 13. Arrondissement stattfinden, also genau da, wo wir sowieso schon waren. Wir fanden dann auch eine Veranstaltung ganz in der Nähe, nämlich "Don Quichotte" auf dem Place d'Aligre, draußen und kostenlos! Wieder ein super Beispiel dafür, dass in Paris einfach IMMER was los ist!
Die Veranstaltung war echt klasse, eine große Menschentraube, mittendrin ein ca. 5x5m großer Platz, 5 Sänger, 2 Klavierspielerinnen am Flügel, 2 oder 3 Schaufensterpuppen als Statisten und los ging's!



Vor allem die ganz kleinen Zuschauer in den ersten Reihen waren völlig gefesselt und haben mitgefiebert und -gelacht:



Weitere Bilder gibt es natürlich in meinem Webalbum ("Meine Bilder"-Link rechts).

J'espère que la lecture de mon p'tit blog vous plaît!
Merci pour le lire!